Fragen

 

 

 

Sterne

 

Home 
Über uns 
Orthopädie 
Ratgeber 
Erwachsene 
Links 
Forum 
Alte Foren 
Gästebuch 
Chat 

 

FragezeichenTanja

Mein Sohn Markus (2 3/4 Jahre) wurde mit 6 Monaten am KF links operiert. Es wurden sämtliche Sehnen (wobei Achilles, die zum großen Zeh und noch eine extremst) verlängert, alles entfächert und beide Sprunggelenke komplett neu eingestellt (Cincinatti). Der Fuß steht schön gerade, nur die Achillessehne ist leider immer noch zu kurz und nun steht ihm warscheinlich nochmals eine OP bevor. Ich bin mir aber nicht sicher über den Zeitpunkt. Markus Fuß hat sich im Laufe der Zeit immer mehr gebessert, d.h. letztes Jahr hatte er bei den Versenknochen die nach aussen zeigen und einen Winkel von 30 oder 39 Grad (habe beide Werte aus Büchern) ergeben sollen 18 Grad und heuer im Januar schon 25 Grad. Ausserdem meinte die KG, sie hat den Eindruck, dass sich der Fuß nochmal gebessert hätte da die Verse jetzt breiter wird und das ein Zeichen für Belastung ist. Sie ist allerdings noch immer nicht ganz unten. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich noch warten soll oder ob ich damit etwas schlechter mache. Ich habe nämlich gehört, das es bei zu kurzer A-Sehne zu einer Versteifung des Sprunggelenkes kommen kann. Ausserdem habe ich etwas von zusätzlicher Muskelverpflanzung des Zehenbeugers zum Wadenmuskel gehört. Ist soetwas nötig und was hat das für Auswirkungen auf die Zehen.
Ich bin leider nicht bei Spezialisten in Behandlung und würde mich deshalb freuen, Rat von Ihnen zu erhalten.

 

FragezeichenDr. med Kochs

Aus Ihrer Beschreibung ersehe ich, dass es sich bei Markus wohl um einen ausgeprägten Befund gehandelt hat. Die Durchführung einer Operation in der Cincinnatti-Technik entspricht dem aktuellen Stand der Operationstechnik, und es ist erfreulich, dass diese Technik immer mehr verbreitet ist, und auch bei Ihrem Jungen angwandt wurde. Bezüglich der knöchernen Entwicklung des Fusses kann man sagen, dass er sich auch positiv zu entwickeln scheint, trotz des noch bestehenden Fersenbeinhochstandes. Es ist natürlich sehr schwierig, nur anhand einer schriftlichen Beschreibung einen Eindruck zu bekommen, aber Ihre Erläuterungen helfen doch sehr. Ich würde im vorliegenden Fall die Krankengymnastik intensivieren, und insbesondere eine Aufdehnung der Wadenmuskulatur versuchen. Das Gehen unterstützt dies dann zusätzlich tagtäglich. Für die Nacht würde ich eine Schiene mit eingebautem Caroligelenk, eine Art Quengelgelenk, im Bereich des Sprungegelnkes anpassen, um dadurch das Aufdehnen noch zu unterstützen. Eine solche Therapie würde ich jetzt noch einmal für ein 1/4 Jahr durchführen, sollte sich danach keine weiterhin deutliche Besserung ergebn, dann würde ich erneut operieren, damit sich der jetzt noch knorpelig geformte "weiche" Fuss nicht zu sehr in der Fehlstellung fixiert und weiter deformiert. Ggf. kann in Absprache mit Ihrem Operateur keine erneute Achillessehnenverlängerung erfolgen, sondern eine Verlängerung im Bereich der Wadenmuskulatur, in der technik nach Baker, Strayer o.ä., da sich damit dann eine geringere Wadenmuskleinsuffizienz ergibt. Dies ist aber im Einzelfall zu entscheiden, da der Befund vom Operateur eingeschätzt werden muss, und auch dem Gelenkbefund im oberen und unteren Sprunggelenk Rechnung getragen werden muss. Eine Sehnenverlagerung des Zehenbeugers ist nur bei Wadenmuskelinsuffizienz erforderlich, macht aber meiner Erfahrung nur selten Sinn, da der Wadenmuskel zu kräftig ist, und nicht ausreichend durch den Zehenbeuger ersetzt werden kann, ggf. wird er nur unterstützt. Es existiert noch ein kurzer Zehenbeugermuskel, so dass die Zehenbeugung noch funktioniert, aber weniger kräftig. Ich hoffe, Ihnen etwas weiter geholfen zu haben, bezüglich der letztendlich zu stellenden Notwendigkeit einer Operation, würde ich mich aber auf das Urteil Ihres Orthopäden verlassen, denn er kennt den Fuss am allerbesten.

Dr. med. Andreas Kochs
 

<<     zurück zu den Fragen       

Stern  Stern  Stern

Copyright(c) 2000-2008 Gritta Kobbe-Schieber/Dirk Kobbe
webmaster@klumpfusskinder.de