Die manuelle Fußtherapie stellt in der Tat eine gute
Alternativ-Behandlung bei Klumpfußkindern dar, vorausgesetzt es handelt sich
nicht um einen absolut steifen Klumpfuß und die Therapie wird korrekt
durchgeführt. Optimalerweise sollte sie durch eine zusätzliche Korrektur des
Fußes mit Klebebinden nach Durchführung der Fußtherapie gehalten werden.
Eine andere Methode besteht in der Kombination von manueller
Fußtherapie und dynamischer Fußschienenbehandlung ( Fa. Kinetec), allerdings muß
der Fuß in den Zeiten, wo er nicht behandelt wird in der erreichten
Korrekturstellung mit Schienen oder ähnlichem gehalten werden, da er sonst immer
wieder in die Fehlstellung zurückkommt. Bei absolut festen und harten Füßen hat
sich nur die Etappengipsbehandlung bewährt, da nur durch diese Methode eine
ausreichende Dehnung der Weichteile möglich ist. In den meisten Fällen muß man,
wenn es sich um einen wirklichen Klumpfuß handelt, aber etwa um den 6.
Lebensmonat operieren. Die Faustregel unter den Operateuren gilt, dass der Fuß
wenigstens 8 cm lang sein sollte, damit die Strukturen, die man operieren muß
groß genug sind, um sie mit bloßem Auge möglichst schonend zu behandeln.
Ein Säugling wird in seiner natürlichen Entwicklung durch eine
Gipsbehandlung in keinem Fall blockiert, er lernt genauso seine motorische
Entwicklung zu benutzen, nur werden die Füße durch die Gipsbehandlung etwas
besser für eine evtl. sich anschließende Operation vorbereitet. Ohne vernünftige
Vorbereitung ist der operative Eingriff in jedem Falle größer und die Belastung
für das Kind anschließend entsprechend größer. Dr. med. Leonhard Döderlein |